25/05: Naturschutzgebiete von Klimawandel bedroht!

Hitze, Dürre, Kälte und Hochwasser sind eine Belastung für uns Menschen und die Natur. Der Klimawandel bringt häufiger Extremwetter. Dieser bedroht Naturschutzgebiete heute und in Zukunft. Und dies im Mittelland wie in den Bergen. Doch, wo liegen die Schutzgebiete bei uns und was wird geschützt?

Der schweizerische Nationalpark mit 170 km2 ist gross, liegt an der Grenze zu Italien und existiert seit 1913. Die Thurauen bei Flaach zählen 4 km2 und wurden 1992 als Eggrank-Thurspitz im Bundesinventar der Auengebiete von nationaler Bedeutung erstmals aufgenommen. Das UNESCO Biosphärenreservat Entlebuch (UBE) mit ca. 200 km2 kam 2001 im Nachgang zur Rothenturm-Initiative dazu. Es ist das erste Biosphärenreservat weltweit, das mit einer Volksabstimmung und unter partizipativer und kooperativer Mitwirkung der lokalen Bevölkerung begründet wurde. Seit 2008 ist das UBE Regionaler Naturpark von nationaler Bedeutung gemäss nationaler Pärkeverordnung. Es umfasst Flach- und Hochmoore und die bekannte Schrattenfluh.

Die Thurauen sind das grösste zusammenhängende Naturreservat in unserem Bezirk, das grösste Auengebiet im Mittelland und der Titel Smaragd-Gebiet erhebt es zu einem Reservat von nationaler Bedeutung. Ergänzt werden die Thurauen vom Schutzgebiet „alter Rhein“. Deutlich kleiner ist das Gebiet beim Husemersee. Dort gibt es Wald-, Landschafts- und Naturschutz nebeneinander und wird von Spaziergängern, Badenden und der Landwirtschaft gerne benutzt. Es ist ein Schutzgebiet mit anspruchsvoller Interessensabwägung auf kleinstem Raum.

Die glaziale Landschaft südlich und nördlich der Thur ist Teil des Landschaftsschutzes des Bundes (BLN). Es umfasst Gemeinden, Hügelzüge wie den Stammerberg aber auch Gewerbegebiet, Landwirtschaft und Verkehrsinfrastruktur. Es reicht von den Thurauen bis zum Seerücken, wobei Kleinandelfingen und Andelfingen ausgeschlossen sind. Der Husemersee, Ossingen, Truttikon und Stammheim sind mit in dieser BLN integriert. Die BLN 1403 umfasst 120 km2 und ist eine von 162 BLN-Objekten in der Schweiz. Ein BLN schützt die Landschaft und erlaubt landwirtschaftliche und bauliche Tätigkeit.

Naturschutzgebiete sind in Lebensräume „eingebettet“. Die echte Gefahr für sie geht vom Klimawandel aus. Hitzewellen, Dürren, Fluten und Extremwetter verdrängen wertvolle Lebensräume. Bäume leiden Jahre nach einer Dürre, Amphibien brauchen feuchte Rückzugsgebiete und Fische kämpfen in warmem Wasser mit Sauerstoffmangel. Die echte Gefahr sind die Emissionen der fossilen Brennstoffe (CO2, Methan usf.) und deren Treibhauseffekt im Klima. Klimaschutz schützt die Lebensräume der Natur und ist für die Biodiversität und unser Überleben zentral. Dazu zählt auch der Schutz vor Giften. Die Verseuchung mit PFAS-Abwässern bei Andelfingen im Januar 2021 ist eine Katastrophe für Thur, Thurauen und Rhein. Das unsichtbare Gift darf nicht in ein Schutzgebiet gelangen! – Rücksichtsvolle Besucher:innen sind hingegen gerne willkommen.

Thomas Feer, Präsident GRÜNE Weinland