Viel Wind um Wind

Die Windenergie wird seit langem von Menschen genutzt. Windmühlen gehören in Holland zum Landschaftsbild, Segeln war einst die beste und energieärmste Transportart zwischen Kontinenten, auf Flüssen und Seen. Wind soll heute einen Teil der fossilen Energien ablösen.

Die Schweiz hatte stets Wasser und die Höhen der Berge für Energie genutzt. Der Ausbau weiterer Wasserkraftwerke hat hierzulande kaum noch Potenzial. Als Ergänzung kommt die Windkraft hinzu. Sie kann auf Hügeln im Mittelland geerntet werden. Dabei gilt: der Energieertrag nimmt mit der dritten Potenz zum Rotorradius zu. Das ist der Faktor Acht, wenn der Flügelradius verdoppelt wird, also von zwei auf vier Metern beispielsweise.

Der Kanton Zürich hat Potenzialräume definiert. Darunter sind Gebiete, die sich besser eignen, andere weniger. Das Vorgehen richtet sich unter anderem an raumplanerischen und Umweltschutzvorgaben. Es war schon lange klar, dass der Kanton eine Evaluation vornimmt, die die Zahl der möglichen Standorte verringert.

Auf der anderen Seite suchen Aktivisten die Windenergie mit allen Mitteln zu verhindern. Von Vogelschutz bis Gewässerschutz, von Landschaftsschutz bis Infraschall, alles wird gegen den Wind aufgefahren. Doch stimmt das alles? In einer deutschen TV-Sendung habe ich Folgendes erfahren.

Der Rotmilan, welcher auch hier heimisch ist, erkennt die Windrotoren und umfliegt diese gekonnt. Er erkennt das Hindernis, als wäre es ein Baum. Gemäss einer deutschen Studie ist die häufigste Todesursache bei Rotmilanen der Strassenverkehr und vergiftete Tiere.

Grundwasser ist ein kostbares Gut. Es gibt in der Schweiz Städte wie Zürich, die auf einem Grundwasserstrom gebaut sind. Selbst Hochhäuser wie der Primetower sind in diesem Schotter erstellt. Wenn dort das Grundwasser nicht gefährdet ist - worüber der Kanton im Sinne des Gewässerschutzes wacht, dann werden Windräder unsere Quellen nicht bedrohen. Und in jedem Falle wird der Kanton ein Auge darauf haben, dass dies nicht geschieht.

Jede Windkraftanlage wird einzeln bewilligt. Es gibt also kein summarisches Verfahren, das Regeln nicht beachtet. Ich bin überzeugt, dass die Planung im Kanton Zürich zu einem guten Resultat führt. Andere Kantone sind bei der Umsetzung weiter als Zürich, was uns erlaubt, deren Erkenntnisse zu nutzen.

Verfasst durch Thomas Feer, Präsident Grüne Weinland, Stammheim

Leserbrief erschienen am 30. März 2024 in der Andelfinger Zeitung